Der Jugendclub
Der Jugendclub ist im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Bestand teil des Dorflebens geworden. Sicherlich hat es schon immer im Verlaufe der Geschichte des Ortes Treffpunkte oder auch gemeinsame Aktivitäten von Frankenhainer Jugendlichen gegeben. So bestand schon vor 100 Jahren der Jugendverein “Casino ”Oberfrankenhain/Niederfrankenhain.
Der Wirtschaftsgehilfe Arno Günther war 1910 Vorsitzender und der Wirtschaftsgehilfe Willy Knabe 1927 nachgewiesener Chef dieses Jugendvereins. Aber die derzeitige Form der Jugendarbeit im Ort gibt es eben erst seit rund 50 Jahren. Damals standen die derzeitigen Räume im ehemaligen Konsum noch nicht zur Verfügung. Für die Treffen wurde vorher unter anderem das Gerätehaus der Feuerwehr mitgenutzt. Als die Jugendlichen sich dann im Konsum breit machten, konnte zunächst nur der große Kellerraum genutzt werden. Als eine der ersten Baumaßnahmen wurde dort eine Bar aus Klinkersteinen errichtet, die heute noch steht und ihren Zweck noch immer erfüllt. Ein ganz entscheidendes Utensil für die erfolgreiche Entwicklung des Frankenhainer Jugendclubs war ein einfacher Billardtisch. Jetzt werden sich sicher viele fragen, was ein Billardtisch mit der positiven Entwicklung eines Jugendclubs zu tun hat. Aber dieser Tisch hat dazu geführt…
…dass die jungen Leute sich regelmäßig, zuerst meist jeden Mittwoch, später dann auch an anderen Wochentagen, dort trafen und sich damit die Zeit vertrieben. Der Tisch steht heute übrigens in der Pension Heinker „zu Udo´s Ruh“ in Niederfrankenhain.
Neben dem Billardspiel und zwanglosen Treffen kamen mit der Zeit weitere Veranstaltungen dazu. Zunächst wurden nur Geburtstagsfeiern durchgeführt, später gab es auch Clubfeten, was dazu führte, dass immer mehr junge Leute den Treffpunkt besuchten und gemeinsam ihre Freizeit gestalteten. Anfang der 90er Jahre kam der kleinere ehemalige Lagerraum im Kellergeschoss zu den Jugendclubräumen hinzu. In dieser Zeit wurden dann schon sehr regelmäßig Clubfeten durchgeführt, was auch die Zahl der Clubmitglieder weiter ansteigen ließ. Nach der endgültigen Schließung des Konsums 1995 wurden den Jugendlichen von der Gemeinde weitere Räume in der oberen Etage zur Verfügung gestellt. Die notwendigen Umbauarbeiten wurden, wie fast alle Arbeiten im und am Jugendclub, von den jungen Leuten selbst durchgeführt. Ab dieser Zeit, als die Mitgliederzahl noch weiter gestiegen war und auch aus Nachbarorten viele Jugendliche regelmäßig den Frankenhainer Jugendclub besuchten, wurden dann auch größere Veranstaltungen durch den Club organisiert und gestaltet. Die erste dieser Art war der Fasching 1995, bei dem die Clubmitglieder das erste selbstgestaltete Programm mit großem Erfolg aufführten. Weitere Faschingspartys im Kulturhaus und Sommernachtsbälle auf dem Sportplatz mit eigenen Programmen oder auch die Sangria-Partys im Jugendclub sollten in den Jahren darauf folgen. Auch bei Dorf- und Vereinsfesten wirkten die Jugendlichen ab dieser Zeit aktiv mit. Natürlich dürfen an dieser Stelle die Oldie-Abende im Jugendclub nicht unerwähnt bleiben. Dabei luden die jungen Leute regelmäßig auch die ältere Generation zum Tanz in den Club ein. Die große Zahl der Besucher dieser Veranstaltungen war Anerkennung für die Arbeit der jungen Leute und ließ ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf entstehen, was sich auch bei den vielen anderen Aktivitäten im Ort bemerkbar machte, indem man sich bei vielen Veranstaltungen gegenseitig unterstützte.
Aber auch an den Nachwuchs wurde im Jugendclub gedacht und so organisierte man mehrerer Jahre anlässlich des Kindertags ein Kinderfest im Fränker Club. Hier konnten die jüngsten Dorfbewohner malen, basteln, den Lukas hauen, rutschen oder auch einen Löschangriff der Feuerwehr bestaunen. Höhepunkte der kulturellen Aktivitäten des Jugendclubs waren aber ohne Zweifel die 25-Jahr-Feier 2000 und die Festtage anlässlich 30 Jahre Jugendclub Frankenhain in 2005. Den Gästen wurde jeweils ein Spitzenprogramm geboten. So gab es u. a. ein Fußballspiel mit den Europacup-Helden von Lokomotive Leipzig, bei dem bekannte Namen wie Dieter Kühn, Frank Baum, Uwe Bredow und Ronald Kreer in Frankenhain aufliefen. Aber auch Bands wie „Die Mäckies“ oder „Biba und die Butzemänner“ begeisterten auf Einladung des Jugendclubs die zahlreichen Besucher der Jubiläumstage. Neben den Aktivitäten bei Veranstaltungen und den regelmäßigen fast täglichen Treffen im Jugendclub betätigen sich die Clubmitglieder auch sportlich. So nahmen Mannschaften des Jugendclubs Frankenhain an Fußball- und Volleyballturnieren in der Region teil oder organisierten selbst derartige Wettstreite. Aber auch Tischtennis, Eishockey, Tennis und Bowling wurde gespielt oder man fuhr nach Leipzig oder Grimma, um die Kräfte beim Go-Kart-Rennen zu messen. In dieser Zeit zählt der Club teilweise weit über 70 Mitglieder.
Im Laufe der Zeit wurde im und am Jugendclub immer wie der gebaut und renoviert. Alle Arbeiten, wie die Umbauten und Renovierungen in den Räumen, die Trockenlegung, der Bau des Grillplatzes und des Schleppdaches und nicht zuletzt der Bau der Toiletten, der durch eine Spende der Sparkasse Leipzig in Höhe von 10.000,- DM finanziert wurde, alles wurde fast ausschließlich von den Clubmitgliedern selbst gemacht. Aber ohne die vielen weiteren Sponsoren und Unterstützer aus dem Dorf wäre all das sicher nicht möglich gewesen. Dafür gilt all denen, die den Jugendclub im Laufe der Jahre, egal ob finanziell oder materiell, unter stützt haben ein großes Dankeschön! Damit haben sie nicht nur bestimmte Baumaßnahmen oder Veranstaltungen unterstützt, sondern sie haben damit einen Beitrag geleistet, dass hier junge Leute einen Treffpunkt haben und damit eine Grundlage besitzen, um bei den verschiedenen Aktivitäten Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn zu entwickeln und sich aktiv in das Dorfleben einzubringen.
In der letzten Zeit ist es etwas ruhiger im Jugendclub geworden. Durch die geburtenschwachen Jahrgänge waren nur einige Jugendliche im Jugendclub und trafen sich immer donnerstags und versuchten, auch in den Coronajahren immer ein paar kleine Events auf die Beine zu stellen…
2023 ist der große Raum durch die Jugendlichen, ein paar Eltern und einigen Helfern saniert und renoviert worden.