Die aufregende Geschichte des Kindergartenbaus

1955 erfolgt die Einrichtung eines Kindergartens, der bis 30.11.1957 durchgeführt wurde, bis dann 1960 der sogenannte “Erntekindergarten” für 25 Kinder eingerichtet wurde. Von 1959 bis 1964 gingen durchschnittlich 25 Kinder in diesen Kindergarten. Der Bauzustand des dafür genutzten gemeindeeigenen Gebäudes war allerdings katastrophal. Ein neuer Kindergarten sollte gebaut werden. Bereits am 6.11.1963 stellte Bürgermeister Fritz Meißner einen entsprechenden Antrag beim Rat des Kreises, da das obere Stockwerk des baufälligen Kindergartengebäudes bereits baupolizeilich gesperrt ist. Weil der Neubau nicht im Volkswirtschaftsplan für 1964 enthalten ist, bemüht sich der Rat des Kreises um zusätzliche Mittel. Gottfried Voigt aus Tautenhain erstellt die benötigten Zeichnungen und die Statik. Sein Kostenvoranschlag vom 28.11.1963 beläuft sich auf 36.888,36 DM. In einem Nachtrag erhöht sich der Betrag auf 44.644,84 DM. Das Gebäude soll ursprünglich in Oberfrankenhain, an der Straße nach Tautenhain gegen über der Schmiede Schneider, auf dem Flurstück 117 gebaut werden. Später rückt man etwas weiter in Richtung Hopfgarten, auf das Flurstück 116. Die LPG “Goldene Ähre” hat nichts dagegen einzuwenden. Elf Frankenhainer Männer verpflichten sich am 21.7.1964, den Kindergarten nach Feierabend zu bauen.

 Diese waren: Rudolf Scheibe, Helmut Wirth, Willi Fritzsche, Adolf Bernstein, Walter Belkner, Otto Wünschmann, Jürgen Wünschmann, Erich Kreher, Hans-Erich Dittmann, Klaus Nöbel und Gert Werner. Am 3.12.1964 erfolgt vom VPKA Geithain, Abteilung Feuerwehr, die brandschutztechnische Standortzustimmung. Wegen des fehlen den Baumaterials stellt der Bürgermeister am 8.12.1964 den Antrag auf Abbruch des linken Gebäudes Nr. 16 in Görnitz, das dem Tagebau weichen soll, beim VEB Braunkohlenwerk Borna. Von dort wurde dann auch Baumaterial geholt. Am 8.1.1965 er stellt die Kreisschulrätin, Frau Pasternak, ein Gutachten, in dem der Bau des Kindergartens als volkswirtschaftlich gerechtfertigt angesehen wird. Am 26.2.1965 diskutiert der Gemeinderat nochmals über dieses Bauvorhaben. Es wird beschlossen, Lottomittel in Höhe von 10.000,- MDN zu beantragen, um die in der Zeichnung vorgesehene Wohnung im Kindergarten mit fertigstellen zu können. Seitens der Kreis-Hygiene-Inspektion wird am 18.3.1965 grünes Licht zum Bau gegeben.

Beim VEB Bausstoffversorgung Leipzig werden am 21.4.1965 Mauerziegel und Hohlblocksteine bestellt, zusammen fast 34.000 Stück. Der stellvertretende Kreisschulrat Onnasch von der Abteilung Volksbildung des Rates des Kreises teilt der Gemeinde am 26. April mit, dass für die Beschlussfassung des Kreistages hinsichtlich des Kindergartenbaus die Projektierungsunterlagen, die Baugenehmigung des Kreisbauamtes, die (vom Kreisbauamt überprüfte) Übersicht der Gesamtkosten sowie eine Bestätigung vorgelegt werden muss, dass keine Baukapazität des Kreises und keine Materialzuweisung beansprucht wird. Das wird auch gemacht, lediglich die Baugenehmigung vom Kreisbauamt wird erst erteilt, wenn eine Bescheinigung vorgelegt wird, dass sämtliches Baumaterial vorhanden ist. Das Eigentumsrecht am Grundstück ist zu klären und der Rat des Kreises fordert die Eintragung ins Grundbuch. Am 14.1.1966 wird die Kapazität des geplanten Kindergartens von 40 auf 25 Plätze heruntergesetzt, weil es “plötzlich viel weniger Kinder gibt” als geplant!? Wenn die Zahlen stimmen war eben einiges möglich. So genehmigt das Kreisbauamt Geithain endlich am 9. Juni 1966 den Neubau des Kindergartens. 1967 steht dann der Rohbau.


1969, sechs Jahre nach dem Baubeschluss, ist dann endlich alles fertig und der neue Kindergarten wird seiner Bestimmung übergeben.

Ein Erweiterungsbau 1984, der von Eltern mit Unterstützung der KAI und der LPG ausgeführt wurde, schaffte zusätzlich neue Räume und verbesserte die Kinderbetreuung erheblich. Dieser Erweiterungsbau war notwendig geworden, weil inzwischen 41 Kinder, ein Jahr später schon mehr als 55 kleine Frankenhainer hier betreut wurden.

 Bis zum 31.8.1997 sollte dieser Kindergarten Bestand haben. Dann wird er aus “Kostengründen” geschlossen.

Heute ist der ehemalige Kindergarten zum Wohnhaus umgebaut.